Montag, 31. Oktober 2016

Valeria Lukyanova und die Heute-Zeitung

Wieder einmal Anlass für einen Artikel liefert ein etwas älterer Bericht der österreichischen Tageszeitung „Heute“. Es geht um das Mädchen Valeria Lukyanova, deren übertrieben aufgebauschte Medienpräsenz an und für sich schon ein Ärgernis darstellt.

Zunächst einmal möchte ich mich mit dem Autor beschäftigen. Die Überschrift:

„Menschliche Barbie regt mit wirrem Rassismus auf“

Lukyanova schürt keinen Rassismus (= Rassenhass). Der Rassenhass kommt im Gegenteil von den Leuten, die sich von ihren Äußerungen gestört fühlen. Sie gibt ihre private Meinung zum Thema „Rassenmischung“ oder Schönheitsideale wieder. Wer sich davon gestört fühlt, will Menschen vorschreiben was sie schön oder gut zu finden haben. Ist nicht vielleicht auch hier wieder mal nur der übliche Neid das Motiv?

Die meisten Menschen haben gewisse Vorlieben. Würde man Lukyanovas Vorliebe für „Barbie-Nasen“ als rassistisch brandmarken, müsste man im Gegenzug auch Leute als Rassisten stigmatisieren, die z. B. explizit dunkle Haare schön finden. Dass dies Blödsinn ist, sollte einleuchten. Schon hier beginnt der Artikel hetzerisch und unsachlich zu werden, da persönliche Schönheitsvorstellungen als Ausdruck irgendwelcher verquasten Ideologien gewertet werden – „nur weil die Nazis einmal ...“ – unsere Leser wissen Bescheid.

Im Gegenteil, in einem Punkt gibt ihr auch die Wissenschaft recht. Durch Zuwanderung werden Merkmale wie blonde Haare im Genpool ausgedünnt und aufgrund ihrer Rezessivität zugleich zunehmend überdeckt. Das passiert, wenn sich die traditionell eher hellhaarigen Europäer (in Lukyanovas Beispiel die Russen) mit den eher dunkelhaarigen Zuwanderern (in Lukyanovas Beispiel die Armenier) mischen. Was daran eine „wirre Theorie“ sein soll, enthält uns der Autor Hofer vor.

Doch nun zur „Barbie“ selbst. Valeria Lukyanova ist aus der Ukraine und hat mit den nordischen (skandinavischen) Ländern ungefähr so viel zu tun wie Deutschland mit Jordanien. Sie selbst ist auch keine Schönheit, sondern ein Kunstprodukt - vom ästhetischen Aspekt ähnlich fragwürdig einzuschätzen wie manch wasserstoffgefärbte Hollywood-Schönheit. Hier muss noch einmal rückblickend der Autor kritisiert werden anhand des in Klammern stehenden zynischen Einwurfs, Valeria Lukyanova sehe sich „wenig überraschend“ natürlich als Fan des nordischen Typs. Haben wir es hier wieder mit dem alten Nazipopanz zu tun oder was haben Finnen und Schweden mit den Äußerungen dieser Frau zu tun?
    
Das wandelnde Klischee: Valeria Lukyanova
Alles in allem sind Valeria Lukyanova sowie der Presserummel um sie ein weiteres PR-Produkt der so zahlreichen Hetzkampagnen gegen die Würde naturblonder Frauen, die diese ins Lächerliche, Schlampige, hier sogar Bösartige ziehen sollen.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Nevermind - Rassisten von der linken Seite

Heute möchte ich mich mit einem Machwerk der antifaschistischen Gruppe „Nevermind“ beschäftigen. Eines ihrer Lieder hat den Titel „Nazischlampe“. Auf den Liedtext legte ich ein besonderes Augenmerk: 

Hey du kleine, [sic!] blonde Nazischlampe [sic!] hättest du dein [sic!] Pitbull nicht dabei, würde ich mit dir tanzen. 

 
Die politische Linke gilt ja als ein politisches Lager, das sich gegen Vorurteile ausspricht und als antirassistisch gelten will. Rassismus bezeichnet u. a. die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen angeborene Merkmale, für die ein Mensch nichts kann.

Während sich Antifaschisten auf die Seite von Dunkelhäutigen stellen und nicht ganz unberechtigt Rassismus wettern, wenn Neonazis von „schwarzhaarigen Salafistenschweinen“ singen, sehe ich solche Verteidigungsmaßnahmen nicht, wenn es gegen Blonde geht. Warum eigentlich nicht? Sind die Medien für dieses  Bild verantwortlich, dass alle Blonden Rassisten seien? Oder verbergen sich unter dem Deckmantel der Rassismuskritik nicht gar selbst ausgesprochene Rassisten?

Wo ist der Unterschied? Werden Dunkelhäutige auch nicht mehr verteidigt, wenn sie sich als „Nazischlampen“ erweisen? Ist es kein Rassismus, von „schwarzhaarigen Nazischlampen“ zu singen? Ist es damit gegessen? Sollten die Rassisten unter den Islamkritikern von „Islamnazis“ oder gar „schwarzhaarigen Islamnazis“ sprechen dürfen, um ihren im Verborgenen schwelenden Rassenhass gegen muslimische Migranten aus dem Nahen Osten kritiklos Ausdruck zu verleihen? Das ist doch widersinnig! Warum also soll es kein Rassismus sein, von blonden Nazischlampen zu singen?

Den gewöhnlichen Antirassisten fällt zumindest auf, dass ein genetisch bedingtes Merkmal wie schwarze Haare mit einem politischen Extrem in Verbindung gebracht wird und dies einer Kritik würdig sei. Man spricht hier gewöhnlicherweise von „rassistischen Stereotypen“, es könnte und es wird ja auch hellhaarige Salafisten geben.

Werden aber hellhaarige Menschen mit einem politischen Extrem in Verbindung gebracht, so interessiert sich niemand von euch dafür. Hey, ihr kleinen antiblonden „Anti“rassisten! Ihr seid erbärmliche Heuchler! Schade, dass euch keine Antidiskriminierungsstelle auf diesem Planeten jemals wegen Volksverhetzung anzeigen wird.

Freitag, 7. Oktober 2016

Fehler bei der Blondverteidigung - Ein psychologisches Detail

Um gegen die abfälligen Gehässigkeiten und ungerechtfertigten Lügen ausgesprochener Blondhasser vorzugehen, sollte man es tunlichst vermeiden, argumentativ mit einer bloßen Verneinung zu reagieren. Zu einer Verneinung gehört das erneute Verinnerlichen der im Gespräch gefallenen zu gut bekannten negativen Vorurteile. Man rückt diese wieder ins Bewusstsein, was sich als psychologisch ungünstig erweist. Das Unterbewusstsein kann eine Verneinung nicht verarbeiten.

Folgendes ist also zu vermeiden:

Blonde sind nicht -x! zum Beispiel: Blonde sind nicht hässlich!

Besser wäre, anstatt -x zu verneinen, ein positives widerlegendes Prädikat (x) anzubringen.

Also: Blonde sind x! oder Blonde sind attraktiv!

Will man allgemein etwas Positives über eine Gruppe von Menschen sagen, wäre es ratsam weder -x zu verneinen, noch x zu sagen. Die Aussage dreht sich dann immer noch um das prominente Vorurteil, das am besten aus den Köpfen völlig verschwinden soll. In unserem Beispiel ist das das Aussehen blonder Menschen. Gelten Blonde also aus ausgesprochen hässlich im allgemeinen Empfinden der Zeit, dreht sich auch die Rechtfertigung, dass sie attraktiv seien, um das Vorurteil. Indirekt wird das Vorurteil dadurch wieder bestätigt. In einem völlig neutralen Gespräch sind daher jegliche Aussagen, die sich um die Widerlegung kreisen - positive (x) wie negativ verneinende - fehl am Platz.


Solange die altbekannten Stereotype nicht aufgebracht wurden, wäre die klügste Aussage daher die eher neutral daherkommende Aussage y.

Also weder:

Blonde sind nicht hässlich! (x),

noch

Blonde sind attraktiv! (-x),

sondern

Blonde sind tierlieb! (y).

Ich selber bringe hier als Anschauungsbeispiel auch bewusst nicht die althergebrachten antiblonden Meme aus den nur zu gut bekannten Witzen und erfinde lieber ein eher unabhängiges Beispiel (hier eben das Aussehen blonder Menschen, um das die Argumentation kreist).


Eine Ausnahme ist es, wenn man deskriptiv über Negativvorurteile spricht, ja sprechen muss, um sie entkräften zu können. Dabei ist es natürlich besser, über die Leute zu sprechen, die solche Vorurteile aufbringen, anstatt selber naiv noch an die Vorurteile zu glauben und sie einfach nur mit einem aggressiven „Nein, sie sind nicht x!“ zu widerlegen. Leider lässt es sich nicht immer vermeiden.

Das soll eine kleine Anleitung zum richtigen Argumentieren sein. Warum Blonde nun dies und das sein sollen oder nicht sein sollen - das Weil - damit beschäftigt sich dieser Beitrag natürlich nicht.